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Anita Pankratz - 17 / Feb / 2023

Weinregion Bordeaux (Teil 1)

Weinregion Bordeaux  (Teil 1)

Bordeaux-Weine genießen einen sehr guten Ruf in der ganzen Welt. In dieser Serie bringen wir dir die Besonderheiten dieser Region und ihrer Weine nahe. Da das Thema jedoch so umfassend ist, gibt es hierzu mehrere Folgen. Hier der erste Teil. Sei gespannt.

Weinanbaugebiet Bordeaux: Prestige-Weine aus dem Südwesten Frankreichs (Teil 1)

Das Weinanbaugebiet Bordeaux liegt im Départment Gironde im Südwesten Frankreichs (siehe Abbildung 1). Es besteht aus den fünf Teilgebieten:

  • Médoc,
  • Graves und Sauternes,
  • Blayais und Bourgeais,
  • Libournais und
  • Entre-deux-Mers.

 

Das ganze Gebiet wird gerne auch als Bordelais bezeichnet. Streng genommen heißt jedoch nur das linke Ufer (=westlich der Flüsse Gironde und Garonne) Bordelais, während das rechte Ufer (östlich der Flüsse Gironde und Dordogne) gemeinhin als Libournais bezeichnet wird. Das Weinanbaugebiet Entre-deux-Mers liegt zwischen den beiden Flüssen Garonne und Dordogne.

Weinregion Bordeaux Übersicht

Abbildung 1: Weinanbauregion Bordeaux und Teilgebiete [Quelle: Adobe # 170768756]

Größe des Weinanbaugebiets Bordeaux und Produktionsmengen

Das gesamte Gebiet umfasst 110 Tausend Hektar Rebfläche. Auf denen werden über 4 Millionen Hektoliter Wein produziert, was in etwa 553 Millionen Flaschen entspricht. Mehr als die Hälfte des in der Bordeaux-Weinregion produzierten Weins wird in Frankreich selbst verkauft, der Rest geht in den Export. Vier von hundert verkauften Flaschen landen in Deutschland.

Dieses Weinregion ist, was verkaufte Bio-Weine in Frankreich angeht, führend. Etwa ein Drittel der französischen AOP Bio-Weine stammen von hier.

Château- und Markenweine aus dem Bordeaux

Es gibt in dieser Anbauregion grundsätzlich zwei Arten von Weinen:

  • Marken- und
  • Guts- bzw. Château-Weine.

Markenweine werden als Cuvée-Weine aus passenden Fassweinen zusammengestellt. Ziel dabei ist es, einem breiten Publikum eine für die jeweilige Appellation repräsentative und qualitativ zuverlässige Cuvée anzubieten. Zu den bekannte Marken zählen Mouton-Cadet oder Michel Lynch. Zu den Markenweinen zählen auch die meisten Weine der zahlreichen Genossenschaften wie „La Rose Pauillac“, „Marquis de Saint-Estèphe“ oder „Grand Listrac“.

Château-Weine stammen von Trauben eines einzigen Weinguts. Das Château muss nicht zwingend ein Weingut mit einem Schloss- oder anderem Gebäude sein. Es kann sich auch nur um einen Weinberg handeln. Die Bezeichnung „Château“ muss sich jedoch aus dem Namen des Flurstücks herleiten. Die Weinbereitung kann in einem benachbarten Weingut oder in einer Genossenschaftskellerei erfolgen. Neben dem Ruf des Châteaus spielt die Appellation, aus der der Wein stammt, bei der Beurteilung der Weine eine große Rolle. Höher bewertete Weine und Regionen werden in verschiedene Cru-Klassen eingeteilt. Es gibt in der Region Bordeaux etwa 3000 Châteaux. Einige Châteaux sind weltberühmt wie beispielsweise das „Château Mouton Rothschild“, das „Château Lafite“ oder das „Château Margaux“.  Für deren Weine werden teilweise je nach Jahrgang exorbitante Preise gezahlt.

Teilregionen des Weingebiets Bordeaux und ihre Appellationen

Das Gebiet um Bordeaux besteht zumeist aus leicht welligem Flachland mit Höhenunterschieden von bestenfalls ein paar Metern. Es mutet seltsam an, aber man spricht dennoch auch hier von Weinbergen. Das Weinanbaugebiet umfasst verschiedene Teilgebiete, die sich nicht nur in der Bodenzusammensetzung, sondern auch in den klimatischen Bedingungen unterscheiden. Während am linken Ufer kieshaltiger Boden dominiert und hier überwiegend Cabernet Sauvignon angebaut wird, gibt es am rechten Ufer eher lehmige Böden, auf denen zum größten Teil Merlot wächst. Sowohl Niederschlagsmenge als auch Durchschnittstemperaturen liegen ganz im Westen, im Médoc und in Graves, höher als in den Gebieten weiter im Osten.

Médoc – Pionier im Anbau von Qualitätsweinen

In der Weinregion Médoc entstehen die bekanntesten und prestigeträchtigsten Weine. Weine vom „Château Mouton Rothschild“ in Pauillac oder vom „Château Margaux“ in der gleichnamigen Stadt Margaux genießen Weltruhm. Im Médoc werden nur Rotweine ausgebaut.

Das Médoc macht etwa 15 % der Weinberge im Anbaugebiet aus. Das entspricht etwas mehr als 16 Tausend Hektar Rebfläche. Fast 100 Millionen Flaschen Wein werden hier produziert. Es tummeln sich etwa 600 Châteaux und es gibt fast 1000 Marken. Die Rebflächen der einzelnen Weingüter reichen von wenigen Hektar bis hin zu Flächen von über 20 Hektar. Auf diesen werden Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot angebaut. Überwiegend findet sich im Médoc der Cabernet Sauvignon.

Die Landschaft im Médoc ist geprägt von breiten Flusstälern und flachen Hügelkuppen. Die höchste Erhebung liegt bei 43 Metern bei Listrac-Médoc. Grundsätzlich gibt es hier zwei verschiedene Bodentypen: Teilweise mehrere Meter dicke Kiesböden (überwiegend im Haut-Médoc in den Flusstälern) und Ton-Kalkstein-Böden (u.a. in Moulis, Listrac und Saint-Estèphe).

Es herrscht gemäßigtes Klima, jedoch können die Sommer auch sehr nass oder heiß werden. Nicht jedes Jahr ist gleich und so ergeben sich bei den einzelnen Jahrgängen der Weine unterschiedliche Stile. Prinzipiell reifen Trauben umso besser, je trockener und sonniger die Monate August und September sind. Sehr große Jahrgänge kommen dementsprechend immer aus heißen, trockenen Sommern.

Lange Zeit war das Médoc Sumpfland und somit für den Weinanbau ungeeignet. Die Römer nannten dieses Gebiet vermutlich daher „in-medio aquae“ (auf Deutsch: mitten im Wasser).

Im Médoc gibt es acht Appellationen:

  • Médoc,
  • Haut-Médoc,
  • Saint-Estèphe,
  • Pauillac,
  • Saint-Julien,
  • Moulis,
  • Listrac-Médoc.

Wie alle Herkunftsbezeichnungen unterliegen auch die acht Herkunftsbezeichnungen des Médoc strengen Produktionsbedingungen.

Graves und Sauternes – die Wiege der Bordeaux-Weine

Dieses Gebiet liegt ebenfalls am linken Ufer. Bereits die Römer haben hier Weinanbau betrieben. In Graves wachsen die ältesten Reben der Region. Karge, aber durchlässige Böden aus Kies, Ton und Sand und stellenweise Kalkstein bieten hervorragende Bedingungen für den Weinbau und eine optimale Regulierung der Wasserversorgung der Reben. Das Klima ist wie im Médoc gemäßigt und recht mild.

In dieser Region gibt es acht Appellationen:

  • Graves (trockene Rot- und Weißweine)
  • Graves Supérieures (Süßweine)
  • Pessac-Léognan (trockene Rotweine und Weißweine)
  • Sauternes (Süßweine)
  • Barsac (Süßweine)
  • Cérons (Süßweine)

Graves und Graves Supérieures

Die beiden Appellationen umfassen etwa 3.400 Hektar Rebfläche. Davon entfallen auf Rotweine drei Viertel der gesamten Rebfläche. Auf rund 21 Prozent der Flächen werden trockene Weißweine und lediglich vier Prozent Süßweine (Graves Supérieures) angebaut. Für Rotweine werden Cabernet Sauvignon und Merlot angepflanzt: für die trockenen, blumigen und fruchtigen Weißweine sowie für die lieblichen Weißweine die Rebsorten Sauvignon Blanc und Sémillon. Die Trauben wachsen auf nährstoffarmen, von Kieselsteinen überzogenen Böden. Der Name „Graves“ leitet sich ab vom französischen Wort für Kiesel [gravier].

Pessac-Léognan

Im Pessac werden sowohl Rotweine aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot als auch trockene Weißweine aus den Rebsorten Sémillon und Cabernet Blanc produziert. Die gesamte Rebfläche beträgt etwa 1800 Hektar. Dabei entfallen auf die roten Rebsorten etwa 85 Prozent der Rebflächen. Auf dem restlichen Teil werden weiße Rebsorten angebaut. Zu den bekanntesten Weingütern zählt das „Château Haut-Brion“. Im Gebiet Pessac-Léognan dominieren Hügel mit mageren Kiesböden, die für eine gute Entwässerung der Reben sorgen.  

Sauternes

Auf den 1557 Hektar großen kiesigen, tonhaltigen Kalkböden wachsen die Rebsorten Muscadelle, Sauvignon Blanc und Sémillon für die bekannten Süßweine aus der Region. Weltbekannte Süßweine sind Weine von den Châteaux „d‘Yquem“, „Suduiraut“ und „Rieussec“. Die Süßweine zeichnen sich durch ihre immense Aromakomplexität aus, sind schwer, aber dennoch elegant. Hochwertige Süßweine haben ein sehr hohes Alterungspotential. Ein guter Jahrgang kann problemlos mehr als fünfzig Jahre reifen.

Barsac

Auf etwa 390 Hektar Rebfläche wachsen die Rebsorten Muscadelle, Sauvignon Blanc und Sémillon für die bekannten Süßweine. Kalkiger Boden bringt kräftige und elegante Süßweine hervor.

Cérons

Die kleinste Appellation in der Region ist lediglich 27 Hektar groß. Auf grobem Sand und kompaktem Kalkstein gedeiht die Rebsorte Sémillon, die die Grundlage für die süßlichen Weißweine aus Cérons ist.

Entre-deux-Mers – Vielfalt an Rebsorten und Weinen

Die Region Entre-Deux-Mers beschreibt das Hügelland zwischen den Flüssen Garonne und Dordogne. Sie ist mit rund 23 Tausend Hektar die größte Teilregion des Anbaugebiets Bordeaux. Der Name der Region bedeutet wörtlich übersetzt „zwischen beiden Meeren“. Der Name leitet sich jedoch vom französichen Wort „marée“ ab, was auf Deutsch Tide bzw. Flut bedeutet. So wird die Flut durch die Gironde über die beiden Flüsse ins Land gespült.

Böden und Klima

In der Region herrscht ein gemäßigtes ozeanisches Klima, das perfekt für den Weinbau ist. Die weiten Hänge, die von kleinen Bächen bewässert werden, sind günstig ausgerichtet. Die Böden des Entre-Deux-Mers sind sehr unterschiedlich. Es gibt sandige Böden, Kies- und Tonböden. Überwiegend handelt es sich jedoch um Ton-Kalk-Böden, ideal für den Ausbau weißer Rebsorten.

In der Weinanbauregion Entre-deux-Mers gibt es etwa 300 Winzer. Es werden Rotweine, Weißweine, Süßweine, Roséweine und Clairets, aber auch Crémants und der „Fine Bordeaux“, ein Brandy aus den weißen Trauben Sémillon, Ugni Blanc, Colombard und zu kleinen Teilen weißem Merlot, produziert. Somit ist diese Region die vielfältigste der Bordeaux-Region, was die Weinerzeugnisse angeht.

Rebsortenanbau in Entre-deux-Mers

Die Rotweine stammen hauptsächlich aus der Rebsorte Merlot gemischt mit Cabernet-Sauvignon und Cabernet Franc. Bei Weißweinen dominieren Sauvignon Blanc und Semillon die Cuvées. Die Rebsorten werden getrennt vinifiziert und anschließend verschnitten.

Folgende weiße Rebsorten werden in Entre-deux-Mers angebaut:

  • Sauvignon Blanc: ermöglicht lebhaftere Weine mit kräftigen Aromen und bringt sehr frische Düfte von Zitrusfrüchten, Grapefruit, Passionsfrucht in die Nase, die von Wildpflanzen, Akazienblüten, Ginster, Buchsbaum unterstrichen werden.
  • Muscadelle: blumig und fruchtig, trägt zur Komplexität der Weine bei.
  • Sémillon: bietet Noten von Frühlingsblumen, weißen und gelben Früchten, Birnen, weißen Pfirsichen sowie Geschmeidigkeit und Rundheit im Mund.
  • Sauvignon Gris: verleiht dem Wein Aromen von exotischen Früchten und eine gewisse Öligkeit.

In der Region werden die roten Weinsorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Malbec und Merlot angebaut.

Appellationen in der Weinanbauregion Entre-deux-Mers

Es gibt in der Region 16 Appellationen.

Rotweine:

  • Cadillac Côtes de Bordeaux
  • Sainte-Foy-Bordeaux
  • Graves de Vayres

Trockene Weißweine:

  • Côtes de Bordeaux Saint Macaire
  • Entre-deux-Mers
  • Entre-deux-Mers Haut Benauge
  • Graves de Vayres
  • Sainte-Foy-Bordeaux

Süßweine:

  • Cadillac
  • Côtes de Bordeaux Saint-Macaire
  • Loupiac
  • Premières Côtes de Bordeaux
  • Sainte Croix-du-Mont
  • Bordeaux Haut Benauge
  • Sainte-Foy-Bordeaux 
  • Graves de Vayres

 

Du erfährst mehr über die restlichen Teilgebiete der Bordeaux-Weinregion in der nächsten Folge. Bleib dabei.
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